Ein neuer Tag dräute trotz der Schlammapokalypse.
Aufstehen, Autopilot an, same procedure as every day. Kaffee kochen, Frühstück machen. Das Wetter sah, aus verquollenen Augen betrachtet, ganz gut aus.
Benne war wieder schon länger wach, im Zelt wird es früher heiß als im Bus, und bei den gastfreundlichen Nachbarn untergekrochen.
Also Frühstückszeugs geschnappt und auch rüber. Stefan war schon beim ersten Bier angelangt, aber bei den anderen kam mein Kaffee gut an.
Es gab auch Zuwachs. Drei Damen, die in der Anfahrtsschlange gestrandet waren, haben den Weg doch noch zur nachbarlichen Basisstation gefunden.
Kaum gefrühstückt, hat Benne schon wieder seine Gitarre geholt, noch ne Session. Cajon und Schellen holen und los ging es. Später kam auch noch die Djembe zum Einsatz. Nett so ne Mittagssession, hat Spass gemacht und auch wieder recht lang gedauert.
Jesper Munk bzw. Brother Grimm, die ich beide gleichzeitig gerne gesehen hätte, habe ich verpasst aber nicht bedauert. Selbst Musik machen und Spaß mit netten Leuten haben ist nie verkehrt.
Irgendwann sind wir dann doch noch los gekommen und haben Anne und Gero abgeholt.
Der Matsch war schon trockener und ganz schön saugend. Das Gehen war anstrengend.
Auf der Main Stage spielten bereits Tinariwen. Afrikanischer Tuareg Blues mit Freiheitsbotschaft. Sehr schön.
In der Pause gab es eine Stippvisite bei den Essens- und Getränkeständen.
Zum Nachtisch gab es Mike Keneally. Sänger, Gitarrist und Keyboarder bei Frank Zappa und diversen Größen im Musikgeschäft.
Progressive Rock erster Güteklasse, begleitet von einem Engelchen am göttlichen Bass und einem gesegneten Schlagzeuger legte Mike Keneally richtig druckvoll, verquer und erfrischend los. Musik für den Kopf und den Bauch.
Der Song "Cows" wurde passend in Szene gesetzt, eine coole Sau (5 Herzberg Pfandmarken für die Wortspiel-Kalauer-Kasse) marschierte mehrfach im Plüsch-Kuh-Kostüm über die Bühne.
Mit Joanne Shaw Taylor kam nun ein weiteres erwartetes Highlight des Festivals. Eine Bluesrock-Gitarristin der Extraklasse mit amtlicher Rockröhre.
Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Super Konzert, klasse Band, einfach gut!
Danach zog es mich zur Freak Stage. Hexvessel bot ein entspanntes Konzert mit schönem Psychedelic Folkrock.
Zum Abschluss gab es noch die Space Invaders am Höllenschuppen.
Spacige, psychedelische endlose Improvisationen - immer wieder gut.
Nach dem weiten, beschwerlichen Rückweg gab es am Bus noch einen kleinen Absacker, dann war auch dieser Festivaltag zu Ende.