Samstag und sonnig.
Frühstück und so weiter, dürfte langsam bekannt sein.
Gestern Abend war Birgit, Bennes Freundin angekommen, sie hatten sich letztes Jahr auf dem Herzberg kennen gelernt und feierten heute Einjähriges.
Sie saßen schon bei den Nachbarn mit Kaffee und Sekt. Ich brachte mein Frühstückszeug mal wieder nach nebenan. Waren wirklich sehr gastfreundlich die Nachbarn. Die nette Runde hielt sich dann auch etwas länger.
Am hinteren Ende des Stoppelackers war um uns herum wirklich viel Platz. Unendliche Weiten, so viel Freiraum habe ich auf dem Herzberg noch nicht erlebt.
Irgendwann am Nachmittag haben wir es dann auch mal geschafft los zu kommen. Das Feld und der regionale Matsch waren schon gut abgetrocknet.
Bei Anne gab es noch eine kleine Stärkung, dann ging es Richtung Spaßbereich.
Auf dem Waldweg am Rand des Ackers ließ es sich fast matschfrei bis Freak City laufen.
Auch auf dieser Seite des Ackers waren dieses Jahr reichlich leere Flecken.
Der Matsch war an einigen Stellen fest getreten und fast schon betonartig hart, an anderen weich und federnd und manchmal immer noch feucht und saugend.
Der Hauptweg von Freak City war mit tiefen Furchen durchzogen, hier musste die ganze Infrastruktur mit Unimogs und Treckern durch, was das laufen zum Gänsemarsch, ein Fuß direkt vor den anderen werden ließ. Immer schön in der Spur bleiben ;-).
Fargo auf der Freak Stage hat mich spontan nicht so überzeugt und ich bin weiter zur Main Stage.
Vinicio Capossela war auch eher etwas zum hinsetzen, unterhalten und gemütlich Bier trinken.
Immerhin hat er bei jedem Lied den Hut gewechselt. Respekt!
In der Werbepause gab es zur Abwechslung ein paar hübsche Wölkchen ...
Jethro Tull's Ian Anderson kam als nächstes. Auch ohne Waldschratmähne kann er es noch und auf einem Bein stehen und flöten geht auch noch im fortgeschrittenen Alter.
Musikalisch war ich heute wohl etwas zickig und hatte keine Lust auf aufgewärmte Klassiker, keine Frage Ian Anderson und Band waren gut und haben die Leute mit gerissen, aber mich hat es nicht gepackt und ich bin nach ein paar Songs zur Freak Stage gewandert.
Dort spielten Analougue Birds und das war schon eher etwas für mein momentanes Musikbedürfnis.
Fette Beats, elektronische Bässe und sphärische Keyboardflächen klangen schon mal ganz gut und als dann noch ein Didgeridoo ausgepackt und sehr perkussiv in die Musik integriert wurde, war es vorbei - Tanzen!
Sehr schönes Konzert, hat Spass gemacht.
Ich war warm getanzt. Gerade richtig für Irie Revoltes. Wow, was für ein Konzert, treibende Rhythmen, scharfe Bläser, sozialkritische Texte, sie haben der Menge alles abgefordert, tanzen, mitsingen, shouten, springen, hüpfen und schwitzen. "Musik für die Revolution" sagt das Programmheft. Nach einem Konzert von Irie Revoltes haben sicher nur die unmusikalischsten, unrhythmischsten und begeisterungsunfähigsten Menschen noch Power genug für eine Revolution - und das wären dann sicher die Falschen ...
(leider habe ich keine Bilder von diesem Konzert)
Acid Arab und The Great Machine haben mich anschließend nicht mehr ausreichend begeistern können und ich bin zum Bus zurück gewandert.
Dort gab es noch etwas Käse, Oliven und Rotwein und einen großartigen Blick vom Camping-Liege-Sessel auf einen phantastischen Sternenhimmel.
Irgendwann kamen dann auch Birgit und Benne zurück und wir sind noch etwas weiter abgesackt.
Wie sagt Benne immer so schön: "Auch dieser Tag war wieder ein voller Becher!"