Babylon by bus 5

Sonntag , letzter Tag des Festivals. Nach dem obligatorischen Frühstück, muss einfach sein, folgte eine ausgiebige Session mit den Nachbarn.
Mit zwei Gitarren, Cajonito und Djembe haben wir ganz gut los gelegt. Hat richtig Spaß gemacht.
Auf dem Sportplatz nebenan hat trotz der Hitze ein Langstreckenläufer eine beeindruckende Leistung abgeliefert. Zwischendurch, bei langsameren Runden hat er auch immer wieder zu uns rübergegrinst, er hatte sicher auch etwas Freude an der musikalischen Untermalung seines Trainings.

Das erste Konzert auf der Open Stage von Osain Del Monte fiel für uns wegen eigener musikalischer Aktivitäten aus. Nach der Session haben wir schon mal angefangen zu Packen, da Benne am Montag wieder arbeiten musste, konnten wir nicht erst gemütlich am Montag zurück fahren.
Für den Abend waren Gewitter mit Unwetterpotential angesagt.

Auch das zweite Konzert von La Dame Blanche auf der kleinen Bühne haben wir verpasst, auf dem Festivalgelände gab es noch ein letztes Mal lecker Falafel bzw. Lammspieße und die kubanische Salsa Frauen-Band Zulemax haben wir uns gemütlich auf der Wiese sitzend angesehen.

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Als es sich immer mehr zugezogen hatte und wirklich bedrohlich nach schwerem Gewitter ausgesehen hat, haben wir beschlossen auch die Abendkonzerte von Cuban Beats All Stars und Raul Paz ausfallen zu lassen und gleich los zu fahren. Bei Nacht und Starkregen mit dem Bus auf der Autobahn schien mir keine schöne Vorstellung und Benne war es auch lieber, nicht erst um zwei oder drei Uhr Nachts zu Hause an zu kommen.

Gerade als wir los gefahren sind, hat es angefangen zu regnen, es hielt sich allerdings noch in Grenzen. Einen Zwischenstop mussten wir einlegen, da sich das eine Wischerblatt gelockert hatte und drohte aus der Befestigung des Wischerarms zu rutschen. Der Regen hat uns dann noch bis zur bayrisch-hessischen Grenze begleitet. Abgesehen von dem üblichen Baustellenstau war die Fahrt problemlos, der Bus lief gut, allerdings musste ich etwas vorausschauend bremsen, da der Bus, wie auch schon auf der Hinfahrt, beim Bremsen deutlich nach rechts zog, da muss ich mal nach sehen. Nach drei Stunden Fahrt, waren wir gegen 22 Uhr wieder zurück.

Rückblickend war dies ein Festival mit guter Stimmung, toller Atmosphäre und guter Musik mit ein paar herausragenden Konzerten, die bei mir noch immer nach wirken. Wird sicher nicht das letzte Africa Festival für mich gewesen sein.

Festival-Berichte und -Photos gibt es bei der Würzburger Main Post.
Infos, Filme und Konzertaufzeichnungen beim BR und bei Arte.

Für alle die es noch nicht bemerkt haben, oder nicht wissen, "Babylon By Bus" ist der Name einer Live-Platte von Bob Marley. Und da Würzburg die Stadt ist, in der ich geboren bin und 21 Jahre gelebt habe, eine seltsame Mischung aus fränkischer Verstocktheit, katholischem Konservativismus, studentischem Leben, einer ausgeprägten alternativen Szene und einem vielfältigen klassischen und modernen Kulturangebot, passt der Titel meiner Ansicht nach zu einem Würzburg-Bus-Trip, mal nicht für Familienbesuche, sondern für ein Festival das sich in diesem Würzburg fast schon erstaunlicherweise 28 Jahre gehalten hat, ganz gut.