Der Freitag begann erst mal mit einem gemütlichen Frühstück vor dem Bus bei bestem Wetter und einem Schwätzchen mit den Nachbarn.
Da Benne Würzburg noch nicht kannte, sind wir gegen Mittag zu einer kleinen Innenstadtrunde aufgebrochen.
Alter Hafen, Alter Kranen, Alte Mainbrücke mit Weisswein-Erfrischer, Würzburg hat vieles Altes zu bieten, was das Bombardement im zweiten Weltkrieg überlebt hat.
Ein paar Einkäufe, ein paar Kirchen, Fußgängerzone und Marktplatz haben dann gereicht um einen Eindruck zu vermitteln und es ging wieder zurück zum Festival.
Dort kamen wir noch gerade rechtzeitig an um Leni Stern's African Trio nicht ganz zu verpassen.
"Weisse" Jazzgitarre, melodiöser Bass und afrikanische Percussion. Klasse Mischung und wirklich gute Musiker, die perfekt zusammen gespielt haben. Hat nicht nur dem Publikum sichtlich Spaß gemacht.
Valérie Ekoumé aus Kamerun hat dann den Tag auf der kleine Bühne beendet.
Das Programmheft hat mit "Cameroon's finest voice" sicher nicht übertrieben, obwohl mir der Vergleich mit all den andern Stimmen aus Kamerun fehlt. Eine samtig soulige Stimme und die rhythmische Band hat das Publikum mit Leichtigkeit verzaubert.
Nach dem Fußmarsch zum Bus, einem kurzen Abendessen und der Wanderung zurück begann auch schon das Abendprogramm mit Lura, einer Sängerin von den Kapverden. Ein herrlich entspanntes Konzert, mit karibischen Rhythmen, klasse Musikern und einer mitreißenden Sängerin!
Cuba Vista bestritten dann den zweiten Teil des Abends mit kubanischer und lateinamerikanischer Musik. Sicher kein schlechtes Konzert, ich fand es im Großen und Ganzen fast etwas langweilig, zumindest im Vergleich mit den bisher gebotenen Konzerten.
Anschliessend ging es noch in den vollgestopften Havana Club auf einen oder auch ein paar Cuba Libre Absacker.
Der Havana Club ist das einzige Zelt auf dem Festival dass bis 2 Uhr offen haben darf. Dementsprechend trifft sich hier alles, was noch nicht genug hat. Im dampfenden Zelt gibt es Cocktails und Disco mit diversen DJs, draußen ist Platz zum Chillen und Reden. Das Ganze ist auch eine große Kontaktbörse.
Wir hatten ein paar nette Gespräche, unter anderem mit zwei Norwegerinnen, einem südamerikanischen Team-Mitglied des Festivals, der als Winzer in Würzburg arbeitet und einem jungen Flüchtling aus Äthiopien, der nach Abschluss der Schule eine Ausbildung beginnen möchte und auch von seiner haarsträubenden Flucht erzählt hat.
Zum Abschluss des Abends im Club hat die DJane doch tatsächlich noch eines meiner Lieblingslieder gespielt, Songs Of Freedom von Bob Marley, was mich noch einmal auf die Tanzfläche getrieben hat.
Der lange Weg zurück zum Bus lief dann deutlich beschwingt, was evtl. auch an den Cuba Libres liegen könnte, die fröhlich in meinem Gedärm (und nicht nur da) herumschwappten ;-).